Bestimmungswörter

Was sind Bestimmungswörter? Siedlungsnamen können durch Zusammensetzung aus Bestimmungswort und Grundwort entstehen. Bestimmungswörter machen in einem Kompositum den ersten Teil des Wortes ausmachen. So stellt beispielsweise das Wort „Berg“ im Ortsnamen „Bergheim“ das Bestimmungswort dar. Bestimmungswörter können auf zahlreiche Phänomene hinweisen (vgl. Eberl 1925, S. 38-44). Bestimmungswörter als Indiz für Personengruppen Bestimmungswörter können eie ein Indiz für Personengruppen sein, denen der Ort gewidmet ist (Kaiser Augustus bei Augsburg) oder Personen bezeichnen, die den Ort gegründet oder als Erster in ihm gelebt haben (Otto bei Ottisried und Ottenried). Männernamen stellen hierbei die

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Geburtenrate – Definition, Formel, Beispiel

Geburtenrate – Definition Die Geburtenrate wird berechnet, indem man die Zahl der Lebendgeborenen eines Jahres teilt durch die Bevölkerungszahl zur Jahresmitte. Das Ergebnis multipliziert man mit 1000. Es wird nicht nach Alter und Geschlecht unterschieden. Geburtenrate – Formel Crude birth rate = B / P * 1000 B = Zahl der Lebendgeborenen P = Bevölkerung zur Jahresmitte Sie wird also ähnlich berechnet wie die Sterberate. Geburtenrate – Beispiel Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 692.989 Kinder lebend geboren (Destatis). Die Bevölkerungszahl im selben Jahr lag bei 84.669.000 (Destatis). Wir rechnen

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Referendariat: Tipps für eine gelungene Lehrprobe in Geographie

Das Referendariat ist voll von Prüfungen – mit am wichtigsten sind die Lehrproben und Unterrichtsbesuche, bei denen die Seminarlehrer und Prüfer bewerten, wie du dich vor einer Klasse schlägst. Je nach Bundesland und Seminarlehrer variieren die Anforderungen natürlich stark. Die nachfolgenden Tipps sollen dir einen kurzen, allgemeinen Überblick geben, was für eine gelungene Lehrprobe im Fach Geographie/Erdkunde beachtet werden sollte. Die Tipps sind rein subjektiv und geben keine Gewährleistung für eine perfekte Lehrprobe – am Ende liegt der Erfolg selbstverständlich in eurer Hand!

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Alterspyramide – Definition und Grundformen

Alterspyramide Definition „Eine Alterspyramide [auch: Bevölkerungspyramide] ist ein modifiziertes Häufigkeitsdiagramm, bei dem die Häufigkeiten auf die Abzisse abgetragen werden und gleichzeitig für den männlichen und weiblichen Bevölkerungsanteil ausgezählt werden“. Prinzipiell könnte man für jeden Altersjahrgang die Häufigkeiten ermitteln und in das Diagramm eintragen, meist fasst man jedoch zu Fünf-Jahrgangs-Gruppen zusammen.“ (Bähr 2010, S. 84).  Bevölkerungspyramide Aufbau Konkret ist der Aufbau einer Bevölkerungspyramide so: auf der x–Achse sind die Häufigkeiten des männlichen und weiblichen Bevölkerungsanteils angegeben auf der y–Achse sind die Altersstufen in Fünf-Jahrgangs-Schritten auf der linken Seite ist der Anteil der männlichen Bevölkerung,

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Die lateinamerikanische Stadt – Merkmale und Stadtentwicklung

Was prägt die lateinamerikanische Stadt? Lateinamerika weist einen hohen Verstädterungsgrad auf (2010 rd. 79 %; zum Vergleich Europa knapp 73 %, Afrika 39 %). Der Verstädterungsprozess setzte dabei besonders früh ein und lief mit enormer Intensität ab. In dieser relativ kurzen Zeitspanne hat die lateinamerikanische Stadt einen starken Wandel von der Kolonialzeit (Verstädterungsprozess startet 1520-1580) bis zur Gegenwart erfahren (Bähr, Mertins 1995 in Heineberg 2017, S. 294). Die lateinamerikanische Stadt in der Kolonialzeit Die lateinamerikanischen Städte (v.a. Klein- und Mittelstädte) sind in ihrer strukturellen und sozialräumlichen Gliederung noch stark von

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Verbraunung und Verlehmung – Definition, Ablauf, Bodentyp

Verbraunung / Verlehmung – Definition Verbraunung bezeichnet den „Prozess, der aus einem grauen Gestein einen braunen Bodenhorizont macht“ (Stahr et. al. 2016, S. 34). Verlehmung bezeichnet einen „weiterer[en] Prozess, der den Boden plastisch und formbar macht. [Er] erzeugt aus dem spröden Grus der ersten Verwitterung ein lehmiges Bodenmaterial “ (Stahr et. al. 2016, S. 34). Verbraunung und Verlehmung lassen einen tiefgründigen und leistungsfähigen Boden entstehen – z.B. die Braunerde. Verbraunung / Verlehmung – Vorkommen Verbraunung und Verlehmung treten in erster Linie bei ozeanisch gemäßigt-kühlen, also humiden Bedingungen unter Laub- und Mischwäldern auf. Die Prozesse

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Rubefizierung – Definition, Voraussetzungen, Bodentyp

Rubefizierung – Definition Rubefizierung bezeichnet die Rotfärbung tropischer und subtropischer Böden durch die Anreicherung von Eisenoxiden (Fe2O3, FeOOH). Insbesondere Hämatit ist hier für die Rotfärbung verantwortlich. Rubefizierung – Voraussetzungen Voraussetzung für die Rubefizierung ist zum einen ein tropisch/subtropisches Klima. Zum anderen erfolgt sie an gut drainierten, erhöhten Lagen bei hoher Temperatur, geringem Humusgehalt und zeitweiser Austrocknung. Rubefizierung – Bodentyp Die Genese von Terra Rossa vollzieht sich durch Rubefizierung – die Rotfärbung des Bodens sagt schon der Name aus. Neben einem wechselfeuchten Klima mit winterlichen Durchfeuchtung und sommerlicher Austrocknung benötigt sie

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Namensableitungen

Was sind Namensableitungen? Handelt es sich bei einem Ortsnamen nicht um ein einfaches Substantiv und liegt keine Namenszusammensetzung mit einem Bestimmungswort und Grundwort vor, ist der Name auf eine andere Weise zu Stande gekommen. Meistens wurde er beispielsweise von einem signifikanten Merkmal oder einer bestimmten Einwohnerschicht abgeleitet. Da dies sehr häufig der Fall war und man dafür keine eindeutigen Regeln oder Gesetzmäßigkeiten finden kann, wird an dieser Stelle an drei Fällen exemplarisch aufgezeigt, wie es zu einem bestimmten Namen kommen kann. Beispiele für Namensableitungen Das um 1160 erstmals bezeugte Stuttgart

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