Versatzdenudation

Bei der Versatzdenudation handelt es sich um eine langsame Hangabwärtsbewegung von Lockermaterial. Sie wird auch Bodenkriechen genannt und tritt insbesondere in den Kaltklimaten auf.

Arten der Kriechbewegungen

Diese Kriechbewegungen können auf zweierlei Art und Weise erfolgen:

  • kontinuierlich als langsame Art des viskosen Fließens
  • durch wiederholte Expansion und Kontraktion des Materials: wenn Bodenwasser gefriert, kommt es zu einer Volumenzunahme der obersten Bodenschicht. Die Ausdehnung vollzieht sich senkrecht zum Hang und der Schwerkraft folgend hangabwärts. Dadurch werden oberflächennahe Bodenpartikel hangabwärts transportiert. Das gleiche Prinzip kann auch durch Quellung und Schrumpfung von Tonmineralen ausgelöst werden.

Hinweise für Bodenkriechen sind das Hakenschlagen ausstreichender Schichten, welche hangabwärts verborgen scheinen, sowie der Knie- oder Säbelwuchs von Bäumen.

Quellen

Roland Baumhauer, Brigitta Schütt, Steffen Möller, Christof Kneisel, Elisabeth Tressel (2017): Einführung in die Physische Geographie (Geowissenschaften Kompakt). Nürnberg.

Zepp, H. (2008): Geomorphologie: Grundriss Allgemeine Geographie. 4. Aufl., Stuttgart.