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Feinboden und Grobboden – Definition
Grundsätzlich unterscheidet man auf der obersten Ebene zwischen Feinboden und Grobboden (auch Bodenskelett). Der Grobboden umfasst die Summe aller Partikel, deren Durchmesser größer als 2 mm ist (Ludger 2018, S. 106).
Grobboden – Unterteilung
Der Grobboden (Skelett) wird weiter unterteilt. Für die Bezeichnungen werden Abkürzungen verwendet: X steht für kantig, O für gerundet, g für grob, m für mittel, f für fein.
- kantige (gX) und gerundete (gO) Großblöcke → Durchmesser > 630 mm
- kantige (mX) und gerundete (mO) Blöcke → Durchmesser 630 – 200 mm
- Steine (fX; kantig) und Geröll (fO; gerundet) → Durchmesser 200 – 63 mm
- Grus (Gr; kantig) und Kies (G, gerundet) → Durchmesser 63 – 2 mm
Grus - Unterfraktionen
Grobgrus (gGr) → Durchmesser 63 – 200 mm
Mittelgrus (mGr) → Durchmesser 20 – 6,3 mm
Feingrus (fGr) → Durchmesser 6,3 – 2 mm
Die Abkürzung Gr leitet sich aber von engl. Grus = grit
Kies - Unterfraktionen
Grobkies (gG) → Durchmesser 63 – 20 mm
Mittelkies (mG) → Durchmesser 20 – 6,3 mm
Feinkies (fG) → Durchmesser 6,3 – 2 mm
Die Abkürzung G leitet sich aber von engl. Kies = gravel
Kantige Formen sind Grus, Schütte und Trümmer. Gerundete Formen sind Kiese, Schotter und Geschiebe.
Die Bodenart Grus hat einen Durchmesser 63 und 2 mm. Die Partikel sind kantig.
Bildquelle: Bart Lumber https://bit.ly/2lG4jSzDie Bodenart Kies hat einen Durchmesser 63 und 2 mm. Die Partikel sind gerundet.
Bildquelle: oatsy40 https://bit.ly/2KsDqfD
Feinboden – Unterteilung
Im Feinboden unterscheidet man die Korngrößenfraktionen Sand (S), Schluff (U) und Ton (T).
Skelettanteil
Da der Grobboden (das Bodenskelett) kaum chemisch reagiert und auch keinen Porenraum für die Wasserspeicherung zur Verfügung stellt, ist er wichtig bei der Einschätzung der chemischen Fruchtbarkeit. Außerdem bestimmt er den Wasserhaushalt maßgeblich mit. So kann ein Lehmboden mit einem Skelettanteil von 50 % nur die Hälfte an Nährstoffen und Wasser zur Verfügung stellen wie ein skelettfreier Boden.
Ein Boden mit einem hohen Skelettanteil ist also ein steiniger Boden.
Im Gelände wird der Skelettanteil in der Regel geschätzt.
Quellen
Herrmann, Ludger (2018): Bodenkunde Xpress. Stuttgart.
Semmel, A. (1992): Grundzüge der Bodengeographie. Wiesbaden.