Feinboden und Grobboden – Definition, Unterteilung, Skelettanteil

Feinboden und Grobboden – Definition

Grundsätzlich unterscheidet man auf der obersten Ebene zwischen Feinboden und Grobboden (auch Bodenskelett). Der Grobboden umfasst die Summe aller Partikel, deren Durchmesser größer als 2 mm ist (Ludger 2018, S. 106).

Grobboden – Unterteilung

Der Grobboden (Skelett) wird weiter unterteilt. Für die Bezeichnungen werden Abkürzungen verwendet: steht für kantig, für gerundet, für grob, für mittel, für fein.

    1. kantige (gX)  und gerundete (gO) Großblöcke → Durchmesser > 630 mm
    2. kantige (mX) und gerundete (mO) Blöcke → Durchmesser 630 – 200 mm
    3. Steine (fX; kantig) und Geröll (fO; gerundet) Durchmesser 200 – 63 mm
    4. Grus (Gr; kantig) und Kies (G, gerundetDurchmesser 63 – 2 mm

    Kantige Formen sind Grus, Schütte und Trümmer. Gerundete Formen sind Kiese, Schotter und Geschiebe.

Feinboden – Unterteilung

Im Feinboden unterscheidet man die Korngrößenfraktionen Sand (S), Schluff (U) und Ton (T).

Skelettanteil

Da der Grobboden (das Bodenskelett) kaum chemisch reagiert und auch keinen Porenraum für die Wasserspeicherung zur Verfügung stellt, ist er wichtig bei der Einschätzung der chemischen Fruchtbarkeit. Außerdem bestimmt er den Wasserhaushalt maßgeblich mit. So kann ein Lehmboden mit einem Skelettanteil von 50 % nur die Hälfte an Nährstoffen und Wasser zur Verfügung stellen wie ein skelettfreier Boden.

Ein Boden mit einem hohen Skelettanteil ist also ein steiniger Boden. 

Im Gelände wird der Skelettanteil in der Regel geschätzt.

Quellen

Herrmann, Ludger (2018): Bodenkunde Xpress. Stuttgart. 

Glawion, R., Glaser, R., Saurer, H., Gaede, M., Weiler, M. (2009): Physische Geographie. 2. Auflage. Seite 357 – 400. Braunschweig.

Semmel, A. (1992): Grundzüge der Bodengeographie. Wiesbaden.

Stahr, K., Kandeler, E., Herrmann, L., Streck, T. (2016): Bodenkunde und Standortlehre. 3. Auflage. Stuttgart.