Postmoderne Stadtentwicklung: Keno Capitalism

Die Postmoderne Stadtentwicklung

Ende der 1980er Jahre entstanden viele Arbeiten zu Los Angeles, welches als postmoderne Stadt par excellence gilt. Die Los Angeles School of Urbanism grenzt sich stark ab von der Chicago School. Anhand von Los Angeles haben insbesondere Dear und Flusty Forschung zur postmodernen Stadt betrieben.

Die Rolle von Los Angeles

Los Angeles gilt als postmoderne Vorzeigestadt. Sie ist geprägt durch:

  • Geringe Bevölkerungsdiche
  • Zersiedelung
  • Fragmentierung
  • Große Zahl der sekundären Downtowns →  dezentraler Aufbau der Stadt → 16 voll entwickelte Edge-Cities
  • Ausschließlich privat organisierter Bau neuer neighborhoods
  • Große ethnische Vielfalt der Bevölkerung
  • Festungsartige Megakomplexe, z.B. Bunker Hill
  • Zahlreiche künstliche Themenwelten, z.B. Disneyland, Universal Studios

Der LA School of Urbanism nach ist Los Angeles Vorbild für die Stadtentwicklung weltweit.

Wie unterscheidet sich die LA School of Urbanism von der Chicagoer Schule?

  • sie lehnen die konzentrischen Ringe der Chicagoer Schule ab
  • bei der Chicagoer Schule bestimmt das Zentrum die Peripherie. Bei der LA School of Urbanism ist es genau andersrum: die Peripherie organisiert das Zentrum
  • Suburbanisierung und Urban Sprawl sind veraltete Konzepte

Was ist Keno Capitalism?

Keno Kapitalismus als Modell einer postmodernen Stadt
https://www.are.na/block/565369

Im Stadtmodell des Keno Kapitalismus sind die Standorte der einzelnen Nutzungen scheinbar ziellos gewählt:

  • Da alle Flächen durch Datenautobahnen miteinander verbunden sind, müssen sich ergänzende Nutzungen nicht benachbart sein
  • Wie beim Glücksspiel Keno wählt das Kapital blindlings bestimmte Grundstücke und ignoriert angrenzende Flächen
  • Isolierte Flächen können bebaut werden, muss aber nicht geschehen. In der Folge dehnt sich die fragmentierte Stadtlandschaft ungehemmt in jede Richtung aus

Quellen

Hahn, B. (2014): Die US-Amerikanische Stadt im Wandel. Heidelberg.