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Global City – Definition
Als Global City bezeichnet man eine „Metropole mit einer besonders starken Konzentration von Hauptquartieren international operierender Unternehmen sowie hochrangigen unternehmensorientierten Dienstleistungen (Quartärer Sektor).“ (Lexikon der Geographie 2002)
Die Global City ist das Produkt der Globalisierung. Die Globalisierung sorgt für eine räumliche und sektorale Zersplitterung der Produktionsprozesse, deren transnationale Bündelung zentral in den Global Cities stattfindet. (Bronger 2004, S. 144).
Global Cities sind in erster Linie ökonomisch determiniert und laut H.H. Blotevogel als „Organisations- und Kontrollzentren der transnational verflochtenen Ökonomie“ sowie „Knotenpunkte des weltweiten Handels- und Verkehrssystems“ definiert. (Heineberg 2016).
Global City – Klassifikationen
Es gibt mehrere Klassifikationsansätze zu Global Cities (z.B. „World City Hierarchy“ nach Friedmann und die Analyse dominanter Verbindungen im globalen Luftverkehrsnetz nach D.J. Keeling).
Die Klassifikation von Global Cities nach Maßstab der GaWC (Globalization and World Cities Research Network) ordnet Städte anhand intercity business connections von top ranking firms. Es ergibt sich eine Abstufung in Alpha, Beta und Gamma World Cities.
Das jeweils aktuelle Ranking kann auf der Seite der GaWC abgerufen werden.
2016 war das Ranking der ersten drei Kategorien (Alpha ++ bis Alpha) folgendermaßen:
Alpha++ | London, New York |
Alpha+ | Singapur, Hong Kong, Paris, Peking, Tokyo, Dubai, Shanghai |
Alpha | Sydney, Sao Paulo, Mailand, Chicago, Mexico City, Mumbai, Moskau, Frankfurt, Madrid, Warschau, Johannesburg, Toronto, Seoul, Kuala Lumpur, Jakarta, Amsterdam, Brüssel, Los Angeles |
Quelle: http://www.lboro.ac.uk
Die einzige deutsche Stadt hierunter ist Frankfurt in der Gruppe Alpha. Weitere deutsche Erwähnungen finden sich in diesen Gruppen:
Beta+ | München, Düsseldorf, Hamburg |
Beta | Berlin |
Beta- | Stuttgart, Köln |
Gamma- | Leipzig , Nürnberg, Dresden |
Von Interchange88 – Eigenes Werk, CC0, Link
Global Cities – Funktionen
nach Sassen 1996 sind Global Cities …
- Steuerungszentralen innerhalb der Organisation der Weltwirtschaft
- Standorte und Marktplätze für die derzeit führenden Wirtschaftszweige (z.B. das unternehmensorientierte Finanz- und Dienstleistungsgewerbe)
- Produktionsstandorte dieser Gewerbezweige, einschließlich der Produktion von Innovationen
Darüber hinaus haben Global Cities eine herausragende Stellung hinsichtlich Weltpolitik (New York als Hauptsitz der UN), Kultur (Louvre in Paris), Architektur, Sport (Olympische Spiele bspw.), Tourismus etc.
Global Cities sind also Knotenpunkte, durch die die globalen Flüsse von Kapital, Gütern, Informationen, Dienstleistungen und Migranten fließen und an denen diese gesteuert, gemanagt und kontrolliert werden. Zudem werden hier regionale, nationale und internationale Ökonomien zu einer Weltwirtschaft integriert (Parnreiter 2011).
Als „Triade“ bezeichnet Sassen 1996 die führenden Global Cities New York, London und Tokio. Durch sie, Saskia Sassen, wurde der Begriff „Global City“ maßgeblich geprägt.
Quellen
Bronger, Dirk (2004): Metropolen, Megastädte, Global Cities: Die Metropolisierung der Erde. WBG.
Parnreiter, Christof (2011): Stadt und Globalisierung. Institut für Geographie, Universität Hamburg (Hamburger Symposium Geographie, Band 3).
Sassen, Saskia (1996): Metropolen des Weltmarkts: Die neue Rolle der Global Cities. Campus Verlag.