Je nach Schmelze und den jeweiligen Förderbedingungen unterscheidet man mehrere Vulkantypen.
Man differenziert grundsätzlich zwischen Spaltenvulkanen und Zentralvulkanen.
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Spaltenvulkane
Spaltenvulkane sind zurückzuführen auf Spalteneruptionen. Hierbei tritt Magma aus einer tief reichenden Spalte über größere Distanzen aus. Dies geschieht typischerweise an Mittelozeanischen Rücken. Spaltenvulkane sind an Land eher selten.
Der Laki-Krater auf Island ist einer der bekanntesten Spaltenvulkane. Die Kraterreihe entstand während der Ausbrüche im 18. Jahrhundert. Hier sieht man die Ausbruchsspalte.
Von Chmee2/Valtameri – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link
Zentralvulkane
Zentralvulkane gehen zurück auf Zentraleruptionen. Hier wird Magma an einem zentralen Schlot gefördert. Dieser bezieht die Lava aus einem eng begrenzten Magmanezufuhrsystem, welches in unterschiedlichen Tiefen zu finden ist. Im Gipfelbereich des Vulkans befindet sich ein oder mehrere Hauptkrater.
Beim Askja auf Island handelt es sich um einen Zentralvulkan. Er setzt sich aus drei ineinander verschachtelten Calderen zusammen.
Von Michael Ryan – USGS, Gemeinfrei, Link
Zentralvulkane können weiter differenziert werden in:
- Schildvulkane
- Schlackenvulkane
- Staukuppenvulkane
- Stratovulkane/Schichtvulkane
Schildvulkane
Wenn die dünnflüssige Lava von einem Zentralkrater ruhig und weiträumig fließt, spricht man von Schildvulkanen. Für ist ein sehr niedriges Höhen-Durchmesser-Verhältnis und eine sehr geringe Hangneigung (maximal 10°) charakteristisch. Es können sich auch mehrere Lavaströme übereinander stapeln, wodurch Höhen von mehreren tausend Metern möglich sind. Ein Beispiel für einen Schildvulkan ist der Kilauea auf Hawaii mit einer Höhe von 1.247 m. ü. NN.
Schlackenvulkane
Schlackenvulkane entstehen durch strombolanische Eruptionstätigkeit, d.h. wenn aus einem Vulkanschlot durch Gase fragmentiertes Lockermaterial gefördert wird. Der Zentralbereich ist dabei durch fest verschweißte Schlacken aufgebaut. Der Rest des Kegels besteht aus Lockermaterial.
Die Vulkane weisen eine konkave (nach innen gewölbte) Hangform mit Hangneigungen von 30 bis 35° auf. Am Unterhang sind die feinen Aschen angelagert. Die gröberen Materialen befinden sich am Oberhang.
Beim Paricutín im mexikanischen Bundesstaat Michoacán handelt es sich um einen Schlackenvulkan. Er entstand am 20. Februar 1943.
By Jim Luhr, Smithsonian Institution – http://volcano.si.edu/volcano.cfm?vn=341060, Public Domain, Link
Schlackenvulkane werden in der Regel in relativ kurzer Zeit wieder abgetragen, da sie aufgrund ihrer Struktur (Lockermaterial!) wenig abtragungsresistent sind. Sie sind die am wenigsten verbreiteten Landvulkane.
Staukuppenvulkane
Staukuppenvulkane sind eigentlich dem Plutonismus zuzuordnen, da bei ihnen die zähflüssige, aufsteigende Magma nicht über den Krater hinauslaufen kann. Die Magma erstarrt daher in Form einer kuppel- bis nadelförmigen Extrusion. So entstehen runde, steilseitige Hügel.
Staukuppenvulkane bergen ein großes Risiko für verheerende Ausbrüche, da durch eingeschlossene Gase gigantische Explosionen entstehen können.
Staukuppen bilden sich häufig an der Seite von Stratovulkanen, da saure Schmelzen sehr zähflüssig sind und kaum zur Seite abfließen können.
Stratovulkane/Schichtvulkane
Während Schild- und Schlackenvulkane aus Lava oder pyroklastischen Material aufgebaut sind, bestehen Strato- bzw. Schichtvulkane aus einer Wechselfolge von effusiv ausströmender Lava und explosiv geförderten Lockerstoffen (Pyroklastiker, Aschen, Lapili). Strato-/Schichtvulkane sind der häufigste Vulkantyp weltweit.
Bei dieser vulkanischen Vollform handelt es sich um komplexe, langlebige Vulkangebäude, welche sich oft über mehrere Kilometer über ihre Umgebung erheben können. Im Idealfall sind sie kegelförmige Berge. Sie entstehen oft in Gebieten, in denen über lange Zeiträume große Menschen an differenzierten Magmen gefördert wurden.
Bei einigen der größten und bekanntesten Vulkane der Erde handelt es sich um Schicht-/Stratovulkane: Fujiyama, Vesuv, Ätna und Mt. St. Helens.
Quellen
https://www.spektrum.de/lexikon/geowissenschaften/vulkanismus/17805
https://www.swisseduc.ch/stromboli/glossary/dome-de.html
Zepp, H. (2008): Geomorphologie: Grundriss Allgemeine Geographie. 4. Aufl., Stuttgart.