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Drei Ideen für eine umweltfreundliche Stadt der Zukunft

Während Deutschland momentan über Dieselfahrverbote und Umweltzonen in Städten diskutiert, denken Start-Ups und Forscher weltweit schon weiter. Hier eine kleine Auswahl von drei Ideen, welche Städte in Zukunft umweltfreundlicher gestalten können. 

CityTree

Die Luftverschmutzung ist laut WHO das derzeit größte ökologische Gesundheitsrisiko. Ein Start-Up aus Dresden, die Green City Solutions GmbH, möchte dem entgegenwirken. Bei ihrer Erfindung CityTree handelt es sich um eine 16 Quadratmeter große Wand, welche beidseitig mit Moosen bepflanzt ist.  Sie bindet genau so viel Kohlendioxid wie 275 Bäume, benötigt dafür jedoch nur ca. 3 Meter Stellfläche. Das macht den CityTee für Städte so attraktiv.

Durch das Internet of Things wird jeder CityTree sensorgesteuert über eine Tröpfchenbewässerung mit Regenwasser versorgt. Jede Wand verfügt dabei über Solarzellen und ist somit autark.

Ein CityTree kostet inklusive Service 25.000 bis 50.000 Euro. Bislang wurde in 50 Städten, wie Amsterdam, Brüssel und Paris, getestet. In deutschen Städten scheitert die Einführung oft noch an den langwierigen bürokratischen Hürden.

Momentan ist ein wissenschaftlicher Nachweis für den Nutzen der CityTrees laut Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz nicht gegeben. Diesen Nachweis zu erwirken, sei jedoch auch schwierig. Mehr Informationen zu Messwerten und Feldversuchen hier.

Climeworks

Eine weitere Idee zur Reduzierung des CO2-Gehalts in der Luft kommt von zwei Ingenieuren aus der Schweiz. Sie entwickelten eine Anlage, welche, wie eine Art Staubsauger, das Kohlendioxid aus der Luft filtert. Seit Mai 2017 befindet sich in Zürich eine Anlage, welche pro Jahr bis zu 900 Tonnen CO2 „absaugen“. Die Gründer haben sich mittlerweile die Firma Climeworks AG als Spin-Off der ETH Zürich selbstständig gemacht. 2021 nahm das Unternehmen auf Island die weltgrößte CO2-Filteranlage in Betrieb.

Die Luft läuft durch einen Filter, welcher spezielle Poren besitzt, an denen sich das CO2 festsetzt. Anschließend wird es bei Temperaturen über 100 Grad Celsius wieder gelöst und abgesaugt. Das CO2 wird wiederum verwendet, um das Wachstum von Tomaten und Gurken in einem naheliegenden Gewächshaus zu unterstützen. Die Energie entstammt zu größten Teilen Abwärme.

Kritiker an dem Projekt bringen hervor, dass es weitaus kostengünstiger wäre, die CO2 – Abscheidung direkt an den fossilen Kraftwerken zu optimieren und das Kohlendioxid dadurch erst gar nicht in die Atmosphäre zu blasen.

SolaRoad

2014 errichtete ein niederländisches Konsortium u.a. mit finanzieller Unterstützung der Provinz Nordholland den weltweit ersten, mit Solarzellen „gepflasterten“ Radweg. Die Solarzellen auf mittlerweile 90 Meter langen Strecke werden von einer 1 cm dicken, lichtdurchlässigen Schicht geschützt.

Ein Jahr nach Inbetriebnahme wurden 9.800 kWh Strom erzeugt, was in etwa dem jährlichen Durchschnittsverbrauch von drei Haushalten entspricht. Für 2019 ist geplant, SolaRoad auf einer normalen Straße in Haarlemmermeer mit verschiedenen Belägen zu testen.

Kritiker bemängeln den momentan um dreißig Prozent geringeren Energiegewinn  und die weitaus höheren Kosten im Vergleich zu klassischen Solaranlagen. Gerade in dicht besiedelten Regionen der Erde, wie der Niederlande, könnten Solarstraßen jedoch eine ernstzunehmende Alternative für die Energiegewinnung der Stadt der Zukunft werden.

Quellen und weitere Informationen

CityTree

nachhaltigleben.ch

wiwo.de

mainpost.de

Climeworks

zeit.de

sciencemag.org

SolaRoad

cleantechnica.com

deutschlandfunk.de

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