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Push- und Pull-Faktoren – Definition
Als Push- und Pull-Faktoren bezeichnet man nach LEE (1972) die Ursachen für bestimmte Wanderungen. Push-Faktoren drücken (to push) die Personen von einem Gebiet weg, Pull-Faktoren ziehen (to pull) die Menschen in ein Gebiet.
Push- und Pull-Faktoren bei Land-Stadt-Wanderungen
Oft verwendet man Push- und Pull-Modelle, um Land-Stadt-Wanderungen (z.B. in Indien) zu erklären:
Push-Faktoren für ländliche Abstoßung (drücken die Leute vom Land weg) | Pull-Faktoren für städtische Anziehung (ziehen die Leute zur Stadt hin) |
Überbevölkerung des ländl. Raums | |
größere Chancen auf sozialen Aufstieg | |
Unzureichende Erwerbs- und Ernährungsmöglichkeiten | Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten |
Steuer- und Abgabelast durch Grundherren | höhere Löhne |
Schlechte ärztliche Versorgung | dichteres Netz an Ärzten |
Gewalt/Unterdrückung/Verfolgung (religiös, politisch, wegen des Geschlechts) | Freiheit |
Umweltkatastrophen | |
Familienzusammenführung |
Push- und Pull-Faktoren bei Stadt-Land-Wanderungen
Im Rahmen der Suburbanisierung kam es in den Industrienationen zu Wanderungen von der Stadt ins Umland. Push- und Pull-Faktoren hierzu waren und sind:
Push – Faktoren der Stadt | Pull – Faktoren des Umlandes |
Schlechte Wohnumfeldverhältnisse in der Stadt | „Wohnen im Grünen“, aufgelockerte Bauweise, geringere Verkehrsbelastung, sauberere Luft |
Mangel an Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten für Kinder | schnellere Erreichbarkeit von Freizeit- und Erholungseinrichtungen, geringere Gefährdung durch Straßenverkehr |
Verfügbarkeit von Bauland für Wohneigentum Wunsch nach Eigenheim kann erfüllt werden | |
geringere Boden- und Mietpreise durch größeres Angebot | |
kürzere und schnellerer Weg zu Unternehmen am Stadtrand | |
Anonyme Stadt | Kleinere, überschaubare Gemeinden mehr politisches Mitspracherecht, intensivere Sozialkontakte, Nachbarschaft |
Bessere Ausstattung mit wohnungsnaher Freizeitinfrastruktur, Kindergärten, Schulen |
Quellen
Heineberg, H. (2016): Stadtgeographie. 5. Auflage. Heidelberg.