Ferralitiserung – Definition, Ablauf, Bodentyp

Ferralitisierung – Definition

Ferralitisierung bezeichnet den Prozess, „bei dem der Siliziumgehalt der Böden stark abnimmt (Desilifizierung) und sich Eisen- und Aluminiumoxide neben Kaolinit und Al-Chlorit als stabile Verwitterungsprodukte anreichern“ (Freie Universität Berlin)

Ferralitisierung – Vorkommen

Zur Ferralitisierung kommt es in den in den feuchten Tropen und immerfeuchten Subtropen bei dauerfeuchtheißem Klima. So können sehr intensive Bodenbildungsprozesse aufgrund starker chem. Verwitterung ablaufen.  Ein hoher Streuanfall und die rasche Zersetzung führen zu sauren Bedingungen.

Ferralitisierung – Ablauf

Durch Hydrolyse und Entbasung kommt es zur Zerstörung der verwitterbaren Silikate. Der dauernd hohe perkolierende Wasserstrom sorgt für die Auswaschung der SiliziumVerbindungen (Desilifizierung). Außerdem werden auch Ca,Mg, K, Na ausgewaschen.

Dadurch kommt es zu einer relativen Anreicherung von Sesquioxiden (d.h. Al- und Fe-Verbindungen) sowie anderen verwitterungsresistenten Oxiden (z.B. Zirkon, Turmalin). Die Anreicherung der Sesquioxide sorgt für eine Rotfärbung des Bodens. Es erfolgt eine Neubildung von Zweischichttonmineralen (Kaolinit, Halloysit).

Ferralitisierung im engeren Sinne ist also die relative Anreicherung von Eisen- (Fe) und Aluminium (Al)-Verbindungen.

Ferralitisierung – Bodentyp

Aus dem Prozess der Ferralitisierung geht der Ferralsol hervor. Er ist sehr tonig, hat einen tiefen Wurzelraum, hohe Wasserspeicherkapazität und eine hohe Strukturstabilität. Der ausgeprägte Kalimangel sowie die meist sehr schlechte Phosphorversorgung macht den Ferralsol aber zu einem für den Ackerbau schwierigen Standort.

ferralsol-bodenbildung
Kennzeichnend für den Ferralsol ist seine rote Farbe.

Das Bodenprofil des Ferralsol lautet: Ah – Bu – Bv – BvC

Zur Erklärung:

  • Ah = humoser Oberboden
  • Bu = ferrallitischer Unterbodenhorizont
  • Bv = Unterboden durch Verwitterung verbraunt und verlehmt
  • BvC = Untergrund, teilweise verbraunt

Quellen

Semmel, A. (1992): Grundzüge der Bodengeographie. Wiesbaden.

Stahr, K., Kandeler, E., Herrmann, L., Streck, T. (2016): Bodenkunde und Standortlehre. 3. Auflage. Stuttgart.