Polygonaler Karst – Definition
Beim polygonalen Karst berühren sich mehrere Dolinen bei ihrer horizontalen Ausweitung. Dies geschieht so lange, bis ein Hohlformennetz aus Einzelelementen mit poly- bis hexagonalem Grundriss die Karstfläche überzieht (Baumhauer 2006).
Bei weiterer Eintiefung bis auf das Niveau der Karstwasserfläche oder einer weniger löslichen Schicht im Untergrund entstehen sog. „Cockpits“. Dies sind große Lösungshohlformen mit sternförmigem Grundriss und ebenem Boden (Baumhauer 2006).
Dolinenfeld in der Schwäbischen Alb. Berühren sich mehre Dolinen, spricht man von polygonalem Karst
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Wo tritt polygonaler Karst auf?
Auf polygonalen Karst trifft man in Gebieten mit mehr als 1.000 mm Jahresniederschlagen zwischen 45 Grad nördlicher und 45 Grad südlicher Breite. Weiter polwärts haben die Formungseinflüsse der pleistozänen Eiszeiten die Karstentwicklung zu stark beeinträchtigt. Besonders ausgeprägt ist er in Neuseeland, Südchina und Neuguinea, da dort, bedingt durch die hohen Niederschläge, die Dolinen größer und tiefer sind als in mitteleuropäischen Karstgebieten (Ahnert 2009).
Quellen
Ahnert F. (2009): Einführung in die Geomorphologie. 4. Aufl., Stuttgart.
Baumhauer, R. (2017): Einführung in die Physische Geographie. Darmstadt.