Marginalsiedlung – Definition
Marginalsiedlungen sind randstädtische „Elendssiedlungen“ mit mangelhafter Bausubstanz, hohen Einwohnerdichten, unzureichender Wohn- und Infrastruktur sowie hohen Anteilen an Personen mit niedrigem oder unregelmäßigem Einkommen. Sie müssen abgegrenzt werden von Slums, welche innerstädtische Elendssiedlungen bezeichnen (Kreus, von der Ruhren 2008, S. 326).
Marginalisierung und Fragmentierung sind das Ergebnis von sozio-ökonomischen Disparitäten, welche sich im Zuge von wirtschaftlicher Entwicklung und sozialer Differenzierung ergeben.
Typen von Marginalvierteln
Bähr und Mertins (2000, S. 19) unterscheiden zwei Typen von Marginalvierteln:
- informell entstandene irreguläre Siedlungen, die fest geschlossen die Ränder aller Agglomerationen der Dritten Welt umgeben.
- baulich und infrastrukturell degradierte, hochverdichtete ehemalige Wohnviertel der Oberschicht und oberen Mittelschicht sowie planmäßig angelegte Arbeiterviertel und Siedlungen des sozialen Wohnungsbaus
Dieser Artikel zeigt recht anschaulich den Zusammenhang zwischen Marginalvierteln, Fragmentierung und Polarisierung.
Die Marginalsiedlung Dhavari in Mumbai, 2011
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Quellen
Bähr, J., Mertins, G. (2000): Marginalviertel in Großstädten der Dritten Welt. In: Geographische Rundschau 7-8/2000. S. 19-26.
Kreus, A., von der Ruhren, N. (2008): Fundamente Geographie. Stuttgart.