Massenbewegungen – Definition & Grundlagen

Unter dem Begriff Massenbewegung fasst man Hangabwärtsbewegungen zusammen, die durch den Einfluss der Schwerkraft hervorgerufen werden.(Baumhauer et. al. 2017, S. 68)

Massenbewegungen zählen zu den Denudationsprozessen. Darunter versteht man Prozesse der flächenhaften Abtragung. Dem gegenüber stehen Prozesse der linienhaften Abtragung, der Erosion.

Wann kommt es zu Massenbewegungen?

Grundsätzlich kommt es zu Massenbewegungen, wenn auslösende Kräfte größer sind als die festhaltenden Kräfte. Es wirken verschiedene Kräfte wie Schub- oder Scherspannung, sowie Druck- oder Normalspannung.

So wird bei größer werdender Neigung einer Fläche (d.h. je steiler der Hang wird), desto darauf liegende Masse im weniger stabil. Dies ist darauf zurückzuführen, dass bei größerem Hangneigungswinkel die Scherspannung wächst, während die Normalspannung gleichzeitig abnimmt. Wenn die sog. Grenzscherspannung überstiegen wird, setzen sich Massenbewegungen von Lockermaterial in Gang.

Wie stabil ein Hang ist, hängt von dessen Materialeigenschaften und geometrischen Eigenschaften ab.

So sind die innere Reibung (je geringer, desto anfälliger ist ein Hang) sowie die Kohäsion (gibt die Bindung zwischen den Körnern an) wichtige Größen für die Materialeigenschaften.

Wichtige Komponenten der geometrischen Eigenschaften sind Hangneigung und relative Höhe eines Hanges. So wird im Straßenbau durch Baumaßnahmen versucht, durch flachere Neigung Hangrutschen entgegen wirken zu können.

Zusammengefasst bedeutet das, dass Hänge anfälliger sind für gravitative Bewegungen:

  • je steiler sie sind
  • je geringer die innere Reibung ist (eckige Körner haben eine größere innere Reibung, da sie sich verkanten können)
  • je geringer die Kohäsion ist (Wasser sorgt für Kapillarkräfte, weswegen feuchter Boden die Masse besser hält)

Wie werden Massenbewegungen ausgelöst?

Man unterscheidet die auslösenden Faktoren für Massenbewegungen nach endogenen, exogenen sowie antrophogenen Faktoren.

Zu den endogenen Faktoren zählen unter anderem Erdbeben oder Vulkanausbrüche. So wurden 2008 durch Erdrutsche und Schlammlawinen ungefähr 200 Helfer nach einem Erdbeben verschüttet.

Exogene Faktoren umfassen extreme Niederschlagsereignisse sowie Verwitterungsprozesse und Hangunterscheidung durch fluviale Erosion:

Zu den antrophogenen Faktoren zählen zum Beispiel Hanganschnitte beim Straßenbau.

Arten von Massenbewegungen

Man differenziert mehrere Arten von Massenbewegungen:

Quellen

Roland Baumhauer, Brigitta Schütt, Steffen Möller, Christof Kneisel, Elisabeth Tressel (2017): Einführung in die Physische Geographie (Geowissenschaften Kompakt). Nürnberg.

Zepp, H. (2008): Geomorphologie: Grundriss Allgemeine Geographie. 4. Aufl., Stuttgart.

https://www.welt.de/vermischtes/article2009688/Schlammlawine-verschuettet-in-China-200-Helfer.html

https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/apensen/c-politik/flachere-neigung-soll-hangrutsch-verhindern-naechster-versuch-an-der-apenser-ortsumgehung_a109045