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Geomorphologie

Geomorphologie – Forschungsgegenstände

Neben der systematischen Beschreibung und Ordnung der einzelnen Oberflächenformen, den unterschiedlichen Formentypen, den charakteristischen Formengesellschaften und ihrer räumlichen Verbreitung sind die Entwicklung der Landformen im Raum und in der Zeit und die Prozesse, die dazu geführt haben, ebenso Forschungsgestand der Geomorphologie, wie die Prozess, die heute beobachtbar sind (Baumhauer et. al. 2017, S. 9).

Die Geomorphologie ist also die Lehre von den Oberflächenformen der Erde und ihrer Entstehung. Der Begriff leitet sich ab aus dem Griechischen: Ge = Erde, morphe = Gestalt, logos = Lehre.

Teilgebiete der Geomorphologie

Man differenziert den geomorphologischen Formenschatz in endogene und exogene Prozesse. Dabei ist zu beachten, dass keine Form rein endogen oder rein exogen ist. Vielmehr handelt es sich immer um ein gemeinsames Wirken.

Endogene Prozesse

Als endogene Prozesse werden tektonische Kräfte aus dem Erdinneren bezeichnet. Sie wirken meist höhenaufbauend, also relieferhöhend und sind verantwortlich für die Höhenunterschiede der Erdkruste.

Zu den endogenen Prozessen zählen:

  • die Epirogenese (Hebungen und Senkungen von Krustenteilen)
  • die Kontinentaldrift (Öffnung und Schließung von Ozeanen)
  • Erdbeben
  • magmatische Erscheinungen (Vulkanismus, Plutonismus)
  • Orogenese

Exogene Prozesse

Exogene Prozesse werden maßgeblich von den klimatischen Bedingungen gesteuert und finden an der Erdoberfläche statt. Sie schaffen die Detailformen des Reliefs (Skulpturformen), dessen weites Spektrum an Einzelformen von den unterschiedlichen Gesteinen bedingt wird. Exogene Prozesse wirken meist höhenerniedrigend, abtragend und reliefvermindernd.

Formungsprozesse

Gravitative Massenbewegungen

Gravitative Massenbewegungen werden bei ausreichend steilen Reliefverhältnissen und lockerem, fließ- oder rutschfähigen Material allein durch die Schwerkraft ausgelöst.

Fluviale Formung

Die fluviale Formung umfasst alle Prozesse, die unmittelbar oder mittelbar auf die Arbeit des fließenden Wassers zurückzuführen sind.

Glaziale Formung

Im Gegensatz zur fluvialen Formung ist bei der glazialen Formung fließendes Gletschereis die wesentliche morphodynamische Kraft.

Periglaziale Prozesse

Periglaziale Prozesse sind an die Wechselwirkung von Wasser und (Bodeneis) sowie an die Schwerkraft gebunden.

Litorale Formung

Der litorale Formenschatz umfasst die Vorgänge der Abtragung und Akkumulation, die mit den Wellenbewegungen und Strömungen des Meeres an den Küsten zusammenhängen und sich dort mit den geomorphologischen Prozessen des Festlandes wechselseitig beeinflussen.

Karstformung

Bei der Karstformung handelt es sich um gesteinsabhängige chemisch-physikalische Lösungsprozesse, welche sowohl an der Erdoberfläche als auch im Gesteinsuntergrund stattfinden können.

Geomorphologie – Überblick

Quelle

Roland Baumhauer, Brigitta Schütt, Steffen Möller, Christof Kneisel, Elisabeth Tressel (2017): Einführung in die Physische Geographie (Geowissenschaften Kompakt). Nürnberg.