Bodenwasser – Wasserspannung

Der Boden übt infolge der Adsorptions- und Kapillarkräfte bestimmte Saugspannung auf Bodenwasser aus, das unter entsprechender Wasserspannung steht. Die Wasserspannung wird in cm Wassersäule oder bar gemessen. Bei niedrigen Wassergehalten in dünnen Filmen des Adsorptionswassers und feinsten Poren des Kapillarwassers ist die Wasserspannung am höchsten, am niedrigsten ist sie bei hohen Wassergehalten.

Ein absolut trockener Boden saugt Wasser und Wasserdampf mit einer Saugspannung von etwa 10.000 bar an, was eine Erhitzung von 250-300°C erfordern würde, um Wasser wieder restlos aus dem Boden zu entfernen.

Die Kennzeichnung der Wasserspannung erfolgt wegen des großen Spannungsbereiches durch logarithmischen pF-Wert (p von Potenz, F von „Freier Energie“ des Wassers). pF = log cm WS.

Neben der Feldkapazität stellt der Welkepunkt (WK) eine zweite wichtige ökologische Kenngröße des Bodenwassers dar. Dieser gibt den Wassergehalt des Bodens, bei dem die meisten Pflanzen permanent welken, also auch in wasserdampfgesättigter Luft ihre Turgeszenz nicht wiedergewinnen, an. Dies ist der Fall, wenn Bodenwasser unter einer Wasserspannung von etwa 15 bar steht.

WK und FK begrenzen das pflanzenverfügbare Wasser, oberhalb WK  (pF > 4,2) ist Wasser zu fest gebunden, unterhalb FK (pF < 2,5) so locker, dass Wasser versickert. Bei pF = 0 sind praktisch alle Bodenhohlräume mit Wasser gefüllt.
Der Bodenfeuchtegrad gibt an, in welchem Wasserzustand der Boden sich befindet. Da  gleiche Wassergehalte bei verschiedenen Böden unter verschiedener Spannung stehen, ist nicht absoluter Wassergehalt, sondern der jeweilige pF-Wert entscheidend. Mann kennzeichnet pF 5 als dürr, pf 4 als trocken, pF 3 als frisch, pF 2 als feucht und pF 1 als naß.

Quelle

Schroeder, D. (1992): Bodenkunde in Stichworten. 5. Aufl., Stuttgart.